Schaufensterläden vs. Onlineshop
Der ewige Kampf zwischen Schaufensterläden und dem Onlineshop
Ein vertrautes Bild in vielen privat geführten Ladengeschäften sind heutzutage abgetrennte Bereiche, in denen ein Mitarbeiter zwischen gestapelten Pappkartons die Regalware versandfertig zurecht schnürt. Den eigenen Onlineshop erstellen war für viele Einzelhändler der einzige Weg, um im Konkurrenzkampf gegen den Internethandel überhaupt eine Chance zu haben.
Die Umsatzzahlen derartiger Geschäftskonstellationen aus eigener Onlineshop und Einzelhandelsgeschäft sind zwar schwankend, haben jedoch die meisten Geschäftsinhaber vor dem Bankrott bewahrt.
Mittlerweile generieren die ersten Projekte gut ein Viertel ihrer Erlöse aus dem E-Commerce-Business und verkaufen während der umsatzstarken Adventswochen mehr über den Online Warenkorb als über die eigene Ladentheke.
Der Kampf um den Kunden zwingt den Einzelhandel zum Handeln
Die ersten Shopbetreiber schwenken bereits um und stellen den Einzelhandelsverkauf im stationären Geschäft ein. Der Kostenfaktor für Personal, Miete und sonstige Nebenkosten steht einfach in keinem Vergleich zu den Umsatzerlösen. Als eigener Onlineshop Betreiber sind die externen Ausgaben erheblich günstiger.
Des Weiteren kann der Onlinehandel sein Produktportfolio rund um die Uhr anbieten ohne Heizkosten, Klimaanlage oder Zuschläge für Schichtarbeit. Das wirkt sich letztendlich auf das Preis-Leistungs-Verhältnis aus und lässt die Shopseiten durch mehr Verkäufe im Ranking der Suchmaschinen steigen. Klar gehören hier SEO, Marketing und vieles mehr dazu, aber auch hier muss der Einzelhändler Annoncen in Zeitungen schalten und Radiospots oder anderweitige Werbemaßnahmen finanzieren.
Das digitale Zeitalter erfordert von jedem Unternehmer ein Umdenken, für die Existenzberechtigung des eigenen Business kann heutzutage binnen kürzester Zeit eine gravierende Änderung eintreten. Wer hier neue Zielgruppen im Netz anspricht und seine Warengruppe sukzessive dem Onlinekäufer von Morgen anbietet, ist in jedem Fall auf dem richtigen Weg.
Wettstreit Onlinehandel vs. Einzelhandel
Der Einzelhandel führt einen Dreifrontenkrieg! Auf der einen Seite die schier unendliche Auswahl eigener Onlineshop Betreiber, die sich auf Nischen konzentrieren und den Preiskampf ordentlich anheizen und auf der anderen Seite – das Einkaufszentrum. Nicht nur, dass die großen Shopping Malls selbst dutzende Spezialgeschäfte beherbergen, zusätzlich bieten großen Drogerieketten, Schuhhändler, Handelsketten und viele mehr für bestimmte Produkte konkurrenzlose Preise an.
Hier kann der normale Einzelhändler nicht mithalten, und was es nicht im großen Center gibt, das wird beim Fachhändler nachgefragt.
So weit, so gut, hat sich in diesem Bereich ein völlig neues Problem eingeschlichen, die Produkte werden durch den Kunden beim Einkaufsbummel fotografiert und nachher im Internethandel nach den günstigsten Angeboten recherchiert. Wenngleich nicht jeder Kunde auf die gute Beratung und persönlichen Kontakt verzichten möchte, verliert der stationäre Handel dadurch nachhaltig an Umsatz.
Natürlich greifen viele Maßnahmen geschäftstüchtiger Einzelhändler, die ihre Kunden mit besten Service immer wieder in ihre Verkaufsräume locken. Sei es durch eine persönliche Bindung und regelmäßigen Service oder Sonderleistungen, die bis zum Kunden nach Hause reichen. Der größte Pluspunkt des Einzelhandels ist nach wie vor die Nähe zum Kunden, wer hier zielorientiert seine Besucher „verwöhnt“ und mit guten Angeboten überzeugt, wird auch weiterhin gute Umsätze erzielen.
Zweites Standbein eigener Onlineshop
Für Unternehmer, die beim Onlineshop erstellen ihr Kerngeschäft nicht außer Acht lassen, stehen blühende Zeiten bevor.
Ob Lebensmittelhändler oder Buchladen mit angeschlossenen Onlineshop, die Kunden werden auch weiterhin Ladengeschäfte besuchen. Wenngleich die Verkaufszahlen im Onlinehandel sukzessive zunehmen werden. Wer sich hier rechtzeitig positioniert, kann auf der Onlinewelle mitschwimmen und von den steigenden Wachstumsraten profitieren. Oftmals ist der Konkurrenzkampf im Internet buchstäblich für die Katz, denn Preisbindungen der Hersteller ermöglichen keinerlei Spielraum.
Für viele Händler ist ein eigener Onlineshop einfach ein Zusatzgeschäft, was gerade zur Weihnachtszeit hohe Einnahmen garantiert. Auf der anderen Seite muss dieser enorme Zuwachs in irgendeiner Art und Weise gemanagt werden. Mal eben für den Dezember Personal einstellen, für eine überschaubare Verkaufsphase bedeutet, größtenteils mehr Aufwand als Nutzen. Darüber sollte sich unbedingt vor dem Onlineshop erstellen nachgedacht werden, schließlich gehört am Ende vielmehr dazu, als nur Pakete zu verpacken. Der Kunde muss in den Webshop finden oder die Angebote bei Online-Verkaufsplattformen wie Amazon, Ebay und Etsy erst einmal entdecken, bevor die ersten Verkaufserlöse eintrudeln.
Ein gutes Beispiel sind Kinderspielzeuge, deren Onlineverkäufe in Richtung Weihnachtszeit dreistellige Wachstumsraten haben, allerdings entsprechend rasant wieder zurückgehen. Über das Jahr hinweg gehen die Deutschen lieber selbst in das Geschäft eines Spielwarenhändlers, um in puncto Qualität und Auswahl das beste Produkt auszuwählen.
Der stationäre Handel muss mit Qualität Lücken füllen
Pfiffige Händler aus dem Bereich Schmuck und Kleidung haben sich längst angepasst und reparieren, was die Fehleinkäufe im Internet den Kunden beschert haben. Dabei ist größtenteils der Onlineshopper der Übeltäter, der tatsächliche Unterschied zwischen Produktbild und Produktrezensionen überwiegend gekaufter Bewertungen täuscht oft über den Istzustand eines Produktes hinweg. Den Schwindel vorrangig chinesischer Händler, die sich auf den großen Plattformen im Netz in Windeseile ausbreiten und mit gigantischen Produktbewertungen augenscheinlich Top-Ware anbieten, ist mittlerweile vielen Usern bekannt.
Trotzdem nehmen die Anfragen im Ladengeschäft erheblich zu, die im Internet gekaufte Fremdware zu reparieren. Viele Traditionsgeschäfte in deutschen Stadtzentren und Verkaufspassagen haben sich heutzutage auf Serviceleistungen spezialisiert, die vermeintlichen Online Schnäppchen wieder herzurichten. Des Weiteren wird versucht, über Rabattaktionen den Kunden in den eigenen Laden zu locken und durch ein perfektes Einkaufserlebnis dauerhaft zu gewinnen.
Der Schritt zum Onlineshop erstellen ist nicht ohne!
Die Ware in den eigenen Händen zu halten und zu spüren, das ist gerade in puncto Schmuck und Kleidung das A und O für einen qualitativ hochwertigen Kauf. Viele Einzelhändler aus bestimmten Branchen wollen gar nicht in das E-Commerce-Business einsteigen, die Angst vor Retouren ist für die meisten ein No-Go. Mit der aktuellen Gesetzeslage ist ein eigener Onlineshop für einzelnen Unternehmer nicht tragbar und widerspricht jedweder Wirtschaftlichkeit. Ein kleiner Juwelier kann mit der deutschen Rücksendewelle nicht wirtschaftlich arbeiten. Zudem ist das Risiko, beschädigte Ware nicht verkaufen zu können und dem Kunden keinerlei Kosten in Rechnung stellen zu können, für das Kleingewerbe nicht zu stemmen. Bleibt abzuwarten wie sich das Online Beben rund um den E-Commerce entwickelt und wie die Verkaufszahlen deutscher Innenstädte und Shopping Malls künftig da stehen werden.
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